Wer bin ich was will ich? Wege zur Selbstfindung
Ein Mensch, der behauptet, sich selbst zu kennen, ist vermutlich ein bisschen naiv. Denn so wenig ein Gehirn seinen eigenen Sinn und Bauplan versteht, so wenig sind wir im Stande in unsere eigenen Abgründe zu blicken.
Unser Unterbewusstsein agiert vollkommen selbständig, es lässt sich nicht durch willentliche Kopfentscheidungen beeinflussen.
Unsere Stimmungen sind von vielerlei Faktoren abhängig – Reize von außen nehmen ebenso Einfluss auf deine Laune, wie biochemische Veränderungen in deinem Hormonhaushalt. Oft weiß man´s nicht genau: „Ist es das Wetter, das mich so unzufrieden macht, der Todestag meines Hamsters oder was sonst?“
Die lebenslange Suche nach dem Ich
Klar weißt du, wer du bist, was dich geprägt hat und was du magst oder verabscheust. Doch in dir schlummern auch noch viele unerkannte Talente, verschüttete Potenziale wollen befreit werden und ein Gefühl von Sicherheit und Wohlstand wäre auch nicht schlecht.
Damit du es schaffst, noch ein Stückchen über dich hinauszuwachsen, haben wir hier einen kleinen Test zusammengestellt, mit dem du die einzelnen Substrate deiner Persönlichkeit erkennen oder auch wiederentdecken kannst.
Mach es dir also gemütlich, fertige Notizen zu den Fragen an und lasse dein Unterbewusstsein die richtigen Antworten finden.
Wege, die dir helfen können, dein Inneres zu ergründen
Wir Menschen neigen dazu, die Dinge des Lebens durch Nachdenken und Analysieren verstehen zu wollen. Doch vieles, das dich ausmacht, liegt in deiner Gefühlswelt verborgen. Der Zugang zu diesen seelischen Ebenen ist durch Grübeln nicht zu finden.
Daher solltest du Wege nutzen, die deinen Geist und Körper entspannen. Meditation ist sicher eine gute Lösung. Doch falls es dir schwerfällt, deine Gedanken ziehen zu lassen und innere Stille zu erzeugen, brauchst du dich nicht zum stundenlangen Stillhalten zu zwingen.
Ein Ausflug an die Natur, zum Beispiel in den Wald oder ans Meer, kann ungeahnte Effekte erzielen. Gehe mit wachen Sinnen durchs Leben. Schaue genau hin und entdecke winzige Details im großen Ganzen.
Höre zu, wenn Menschen sich dir anvertrauen und versuche, hinter dem Gesagten auch die Gefühlsebenen zu empfinden. Befasse dich mit Tieren, beobachte sie und erkenne, wie sie auf dich reagieren.
Was ist die Musik deines Lebens?
Jedes Leben folgt seiner eigenen Melodie und entwickelt seinen eigenen Rhythmus. Im Zusammenspiel mit deinen Mitmenschen entstehen jeden Tag neue Kompositionen.
Vieles ist nur durch Improvisation zu meistern. Das erfordert Kreativität und erlaubt dir, dein schöpferisches Ich immer auf´s Neue in Szene zu setzen.
Indem du dich den Situationen anpasst, wie das Wasser, das sich immer seinen Weg schafft, befreist du dich vom Zwang, alles kontrollieren zu müssen.
Lass dein Leben zum Tänzer werden, der dich führt und leitet und werde selbst zum Tanz, der seine ewig währende Seele an die Aktualität anpasst und trotzdem seinen Charakter beibehält.
Afformationen – Fragen an das Unbewusste
Die nun folgenden Fragen sind weniger als Psychotest gedacht, an dessen Ende eine mehr oder weniger zutreffende Auflösung steht, sondern dienen dazu, deine eigene innere Quelle anzuzapfen.
Du kennst die Antworten selbst am besten. Stelle dir also die Fragen und lasse sie ruhig ein wenig einwirken.
Achte auf deine assoziativen Gedankensplitter, sie führen dich näher an deine eigenen Antworten, als dein Verstand, der sich bloß auf Analyse und Rückschlüsse versteht.
Vertraue deiner inneren Stimme und damit dir und deinem „Bauchgefühl“. Das ist definitiv der erste Schritt zur Selbstfindung.
Hast du alle Fragen gestellt, notiere dir deine spontanen Antworten und fertige vielleicht ein bunt gemaltes Mindmap an, je deutlicher die inneren und äußeren Bilder, desto besser.
1. Wer waren die Helden deiner Kindheit?
2. Welche besonderen Eigenschaften machten diese Helden aus?
3. Welche Charaktereigenschaften haben dir deine Ahnen vererbt?
4. Welche Gewohnheiten wurden dir anerzogen?
5. Welchen Beruf wolltest du als Kind ergreifen?
6. Welches war das schönste Erlebnis deiner Kindheit?
7. Was war die schrecklichste Erfahrung deiner Kindheit?
8. Wofür haben dich deine Schulkamerad*innen geschätzt?
9. Warst du in deiner Klasse eher Anführer*in, Mitläufer*in oder außenstehend?
10. Hast du gewagt, deine Meinung zu vertreten, auch wenn andere dagegen waren?
11. Hast du gelernt, um gute Noten zu bekommen, oder aus Neugier?
12. Hatten deine Erziehungsberechtigten Einfluss auf deinen Berufswunsch?
13. Erinnerst du dich an das erste Mal, als du dich richtig frei fühltest?
14. Magst du lieber Sicherheit oder Abenteuer?
15. Hast du ein Vorbild und wenn ja, warum?
16. Hinterfragst du Dinge prinzipiell, oder lieber nicht?
17. Gibst du dich mit Erklärungen zufrieden, ohne groß nachzufragen?
18. Reflektierst du deine Erfahrungen kritisch?
19. Beobachtest du, wie deine Umgebung auf dich reagiert?
20. Neigst du dazu, es anderen recht machen zu wollen?
21. Fühlst du dich besser in der Gruppe oder allein?
22. Gehst du gern (allein) auf Reisen oder (unbegleitet) auf Veranstaltungen?
23. Ist dir deine Außenwirkung wichtig?
24. Ist dir dein Inneres wichtiger, als dein Äußeres?
25. Hast du viele Bekannte, aber wenige echte Freunde?
26. Bist du Fremden gegenüber vorsichtig oder vertrauensvoll?
27. Magst du Tiere und Kinder?
28. Bist du lieber im Shopping Center oder im Wald?
29. Hast du vor etwas Angst, ohne zu wissen warum?
30. Glaubst du an eine höhere Macht?
31. Planst du gerne oder bist du eher spontan?
32. Wäre heute dein letzter Tag, was würdest du unternehmen?
33. Worauf in deinem Leben bist du stolz?
34. Würdest du etwas anders machen, könntest du die Zeit zurückdrehen?
35. Was magst du an dir am liebsten?
Natürlich bist du herzlich eingeladen, dir selbst Fragen auszudenken, falls spezielle Aspekte deiner Persönlichkeit nach weiteren Möglichkeiten suchen, dich zu verstehen.
Vielleicht wunderst du dich, dass hier keine Fragen zur Partnerschaft gestellt wurden. Das liegt daran, dass es nur darum geht, den Kern deines Ich zu erforschen. Denn wenn du dich selbst erkannt hast, wird sich auch dein Liebesleben besser entfalten können.
Auf der Suche nach dir selbst darfst du dir so viel Zeit nehmen, wie du benötigst.
Wir freuen uns, wenn du deine Gedanken in den Kommentaren mit uns teilst!