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Trennung wegen fehlender Sexualität

Trennung wegen fehlender Sexualität

Du wirst in diesem Artikel erfahren ...
  • Warum Sex in Beziehungen wichtig ist.
  • Wie du mit den Bedürfnissen und Erwartungen umgehen solltest.
  • Die besten Lösungsansätze für ein sexuelles Ungleichgewicht.

Sex als leidiges Beziehungsthema. In Partnerschaften gibt es viele Themen, die anstrengend, aufreibend und letztendlich zerstörend sein können.

Kaum ein Bereich beschäftigt Männer wie Frauen jedoch so häufig wie die gemeinsame Sexualität. Denn so verschieden wie Menschen sind, so verschieden sind auch ihre Erwartungen und Bedürfnisse, wenn es um Sex geht.

Da treffen Welten aufeinander, die gefüllt sind mit Scham, Erfahrungen, unausgesprochenen Wünschen und unerforschten Bereichen. Kaum ein Mensch weiß selbst wirklich zu 100 %, was er im Bett will und braucht und was seine Tabus sind.

Natürlich wird es also umso komplizierter, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen und jeweils vom anderen erwarten, ihre spezifischen (oftmals unbewussten) Bedürfnisse zu befriedigen.

Allzu oft kommt es langfristig, wie es kommen muss:
Man gibt auf, experimentiert und kommuniziert nicht mehr. Sex wird zu etwas, das meist von einem der Partner möglichst lange hinausgezögert wird, während der andere Partner immer frustrierter wird. Muss es also am Ende immer so weit kommen, dass der fehlende Sex zum Trennungsgrund wird?

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Warum ist Sex in Beziehungen so wichtig?

Pärchen liegt frustrierend im Bett

Erinnere dich an die erste Zeit in einer neuen Beziehung, wenn noch alles aufregend und neu ist. Ihr könnt die Finger nicht voneinander lassen und alles am Partner ist anziehend.

Dass dieser Zustand nicht für immer anhalten kann, ist nur natürlich. Denn sowohl Körper als auch Psyche sind irgendwann ausgelaugt und überfordert von den ständigen Schmetterlingen im Bauch.

Die heiße Anziehungskraft weicht also nach und nach der Vertrautheit und Intimität, welche nur in längeren Beziehungen besteht. Das ist nicht schlimm für dich, denn du tauschst ja quasi ein angenehmes Gefühl (Aufregung) gegen ein anderes angenehmes Gefühl (Vertrautheit).

In dieser Phase fühlst du dich so sicher und geborgen, dass euer Sex ein ganz anderes Level erreicht. Ihr sprecht über eure Erfahrungen und geheimen Wünsche, probiert vieles zusammen aus, was Hingabe und Vertrauen erfordert.

Auch in dieser Phase geht es im gemeinsamen Alltag noch viel um Sex und ihr seid beide befriedigt.
Die sexuelle Erfüllung wirkt sich auf den Rest der Beziehung aus.

Ihr könnt nach Streit liebevoll aufeinander zugehen, ihr fühlt euch als Einheit und Team. Ihr teilt etwas miteinander, das keiner von euch mit anderen Menschen teilt, und das schweißt euch zusammen. Außerdem kümmert ihr euch gegenseitig um die intimsten Bedürfnisse, fühlt euch also teilweise für die Zufriedenheit und Erfüllung des Partners verantwortlich.

Ihr wisst es beide: Körperkontakt und Nähe, wie sie vor allem beim Sex entstehen, sind für uns Menschen genauso wichtig wie Nahrung.

Lese Tipp:
Möchtest du Tipps bekommen, um deine derzeitige Beziehung wieder ein bisschen aufzufrischen? So machst du deine Beziehung wieder aufregend

Bedürfnisse und Erwartungen als Lustkiller?

Pärchen was sich streitetNach und nach wird es schwieriger im Bett. Du hast vielleicht das Gefühl, dass immer alles nach dem gleichen Schema abläuft und ihr nur gegenseitig eure bekannten „Knöpfe drückt“.

Sex ist nicht mehr aufregend und fantasievoll, sondern eher eine Art Standardablauf. Jetzt stellt sich auch heraus, wer von euch beiden eher mehr Sex im Alltag möchte und wer lieber seltener intim wird.

Leider ist es meistens so, dass zwei Menschen sich in Häufigkeit und Umfang der Sexualität nicht exakt gleichen. Es kann gut sein, dass einer von euch darauf beharrt, es sollte im Bett für immer so weitergehen, wie es am Anfang war. Der andere möchte eher seltener Sex haben und hat im stressigen Alltag nicht das Bedürfnis danach.

Wer also bekommt dann, was er möchte? Wer „fügt“ sich und schraubt seine Erwartungen entweder herunter oder lässt sich immer wieder „überreden“?

Wichtig:
Wenn Sex zum Pflichtprogramm wird und nicht mehr beide wirklich mit Hingabe dabei sind, entwickelt es sich zum Streitthema, und das entzieht dem Sex dann noch mehr Erotik und Spaß – ein Teufelskreislauf entsteht.
Test: Welcher sexuelle Beziehungstyp bist du?
Damit du und dein Partner eine Grundlage zum gegenseitigen Verständnis habt, ist Selbsterkenntnis wichtig. Das bedeutet, du musst erst einmal selbst wissen, was du von deinem Sexleben erwartest und was dich erfüllen würde. Das kannst du durch ein paar einfache Testfragen herausfinden, die du dir stellen musst:

  1.  Wie häufig möchtest du dich gerne (realistisch) in einer ganz normalen Woche eurem Sexleben widmen?
  2. Was ist dir beim Sex besonders wichtig? (Vorspiel, Stimmung, Abwechslung, Spiele, Höhepunkt …)?
  3. Wie fühlst du dich, wenn dein Partner wesentlich mehr oder weniger häufig Sex mit dir haben möchte?
  4. Wenn du dich sexuell vernachlässigt oder überfordert fühlst: Geht es wirklich um die Häufigkeit oder um die Ausgestaltung eures Sexlebens?
  5. Was sind für dich Alternativen für eine sexuelle Begegnung (Zeit zusammen verbringen, kuscheln, miteinander reden …)?

Hast du dir die Fragen selbst beantwortet? Dann stelle sie auch deinem Partner oder bitte ihn/sie, sich damit zu beschäftigen. So kommt ihr jeder für sich euren ganz persönlichen Vorlieben, Bedürfnissen und Erwartungen auf den Grund und habt eine Grundlage zum Gespräch.

Redet ihr über Sexualität?

Pärchen was sich im Bett unterhaltetWie es in deiner Beziehung läuft, steht und fällt in jedem Bereich damit, wie gut ihr über das jeweilige Thema reden könnt. Mit dem Sex-Thema ist das leider besonders schwierig, denn damit hängt so viel zusammen.

Vielleicht schämst du dich, offen darüber zu reden, oder es hängen zu viele Gefühle damit zusammen (etwa Angst vor Zurückweisung oder Scham). Trotzdem ist es wichtig, dass ihr euch als Paar zusammensetzt und ehrlich auf den Tisch bringt, wie es euch sexuell jeweils geht.

Wer fühlt sich vernachlässigt und nicht mehr begehrt? Wer ist von den Bedürfnissen des Partners überfordert und dadurch abgetörnt? Wie fühlt es sich an, sexuell zurückgewiesen zu werden, und welche Gedanken kommen dabei auf?

Wie ist es, Sex als Pflicht zu empfinden und den Spaß daran zu verlieren? Ihr müsst durch eure Gespräche zu gegenseitigem Verständnis kommen, ohne dem einen oder anderen die Schuld zuzuweisen!

Vielleicht hilft es euch, wenn ihr euch bewusst macht:

  •  Sex ist nichts, was dem Partner innerhalb der Beziehung zusteht!
  • Sex ist keine Leistung, die erbracht werden muss!
  • Sex ist kein Liebesbeweis, ohne den die Liebe angezweifelt werden darf!

Genauso wichtig ist jedoch:

  • Sex ist ein ganz natürliches, menschliches Bedürfnis!
  • Sex ist etwas, was ein liebender Mensch mit dem/der Partner/-in teilen möchte!
  • Sex ist intimer Kontakt, ohne den eine Beziehung an Nähe verliert!

Fehlender Sex als Trennungsgrund?

Irgendwann bist du vielleicht an einem Punkt angelangt, an dem dir die Trennung als einzige Lösung erscheint. Wenn Gespräche nicht weiterbringen und euch Sex (der eigentlich ein positiver Bestandteil sein sollte) zur ständigen Belastung wird, steht die Trennung immer wieder im Raum.

Vorsicht ist geboten, wenn eine mögliche Trennung als Druckmittel verwendet wird. Dem Partner zu vermitteln, dass du dich trennen willst, wenn es nicht mehr (oder weniger Forderung nach) Sex gibt, ist der völlig falsche Weg!

Läuft ansonsten in der Beziehung das meiste gut, dann wäre es natürlich ein großer Verlust, nur wegen der sexuellen Probleme alles aufzugeben. Dennoch ist es verständlich, ein angenehmes und stressfreies Sexleben haben zu wollen (und das gilt für beide Partner).

Die Möglichkeit der Trennung solltest du zunächst nur für dich abwägen und überdenken, bevor du deinen Partner damit unter Druck setzt.

Bist du sicher, dass alle Karten ausgespielt sind und ihr wirklich alles versucht habt, um wieder in ein sexuelles Gleichgewicht zu finden? Es gibt einige Möglichkeiten, die ihr ausprobieren könnt und solltet, bevor ihr aufgebt!

Lösungsansätze für ein sexuelles Gleichgewicht

Je nach eurer Persönlichkeit gibt es kreative Ansätze, um euer Sexleben wieder zu einem positiven Bestandteil der Beziehung zu machen. Ihr könnt einen oder mehrere davon ausprobieren (nicht jeder kommt für jedes Paar infrage).

Die Hauptsache ist, dass ihr euch um den intimen Teil der Partnerschaft genauso bemüht und kümmert wie um jeden anderen Bereich. Nehmt euch Zeit dafür, geht behutsam vor und seid offen für Neues. Diese Ideen können nur Spaß machen, wenn ihr beide wirklich dabei seid, füreinander und miteinander.

Lese Tipp:
Hast du das Gefühl ihr steckt zurzeit in einer Beziehungskrise? Dann schau dir unseren Artikel: mit Leichtigkeit aus einer Beziehungskrise an. 

Das einvernehmliche „Sexverbot“

Wenn Sex zum Druckthema geworden ist, kann eine Zeit lang Abstinenz helfen. Du einigst dich mit deinem Partner darauf, dass eine bestimmte Zeitspanne keinerlei sexuelle Aktivitäten erlaubt sind.

Kuscheln, Küssen und Streicheln sind natürlich weiterhin wichtig! Und diese Arten der Zärtlichkeit werden sogar wichtiger und mehr genossen, wenn Sex nicht im Zentrum der Gedanken steht.

Dieses „Verbot“ nimmt den Druck, sodass Gespräche entstehen können und ihr gemeinsame Zeit wieder genießen könnt. Und wie du bestimmt weißt, sind verbotene Dinge gleich viel interessanter, sodass nach Ablauf der Zeit wieder Begeisterung ins Bett kommen könnte.

Auch eine gute Idee:
Nach Ablauf der Frist jeweils peu à peu immer mehr „erlauben“. Zum Beispiel ist für die erste Woche nur Petting erlaubt, dann Oralverkehr, bis es dann endlich wieder zum Geschlechtsverkehr kommen „darf“.

Sexuelle Alternativen

Es muss nicht immer um den Geschlechtsverkehr gehen, der leider sehr oft im Fokus steht. Gerade in langen Beziehungen entsteht oft das Gefühl, nur noch darauf „hinzuarbeiten“, was den Sex wenig fantasievoll und abwechslungsreich macht.

Überlegt euch gemeinsam einige Aktivitäten, die sexueller Natur sind, aber keine Penetration beinhalten. Ihr könnt euch gemeinsam oder gegenseitig mit der Hand befriedigen, euch mit Öl massieren, öfter Oralverkehr durchführen … Versucht, wieder neu zu entdecken, dass Sex mehr ist als Geschlechtsverkehr mit dem Ziel, möglichst schnell zum Höhepunkt zu kommen.

Vor allem für den lustlosen Partner kann es eine große Erleichterung sein, wenn es einen Abend lang mal nur um seine/ihre Bedürfnisse geht, ohne dass der „verlangte“ Akt am Ende steht.

Fantasie und Experimente

Erfolgt bei euch im Bett immer wieder der gleiche Ablauf? Kein Wunder, dass die Freude daran bei einem oder beiden Partnern nachlässt.

Fehlende Fantasie, fehlende Hingabe und fehlende Aufregung können gute Gründe sein, grundsätzlich keine Lust mehr zu haben. Dagegen können neue Abenteuer helfen, die gemeinsam erlebt werden.

Sex im Auto oder unter freiem Himmel, das Ausprobieren von Sexspielzeugen, Rollenspiele oder Rollentausch – erlaubt ist alles, was euch beide interessiert.

Eine gute Idee:
Der Partner, welcher in letzter Zeit wenig bis keinen Sex wollte, darf den ersten Wunsch einbringen. Spricht nichts dagegen, versucht unbedingt, diesen dann auch auszuleben. Wenn euch die Einfälle fehlen, könnt ihr in Filmen und Büchern nachforschen.
Beziehungscoach Florian Pohl

Beziehungsexperte Florian Pohl von Love Repair

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Offene Beziehung

Dieser Tipp ist wirklich nicht für jedes Paar geeignet, kann in manchen Fällen aber tatsächlich helfen. Manchmal stellt sich nämlich heraus, dass Partner einfach viel zu verschiedene Bedürfnisse haben.

Wenn die Liebe dennoch groß ist und ansonsten alles passt, solltet ihr euch die Frage stellen, ob der Sex dem im Wege stehen darf. Vielleicht kann es funktionieren, dass der Partner mit der größeren Lust diese hin und wieder (oder regelmäßig) mit einer anderen Person auslebt.

Für viele Menschen ist es möglich, körperliche Befriedigung und Liebe völlig voneinander zu trennen. Und für den Partner mit wenig bis keinem Sextrieb kann es sogar erleichternd sein, sich nicht mehr für die ständige Befriedigung des/der Geliebten verantwortlich zu fühlen.

Wie kann es weitergehen?

Vielleicht habt ihr beim Ausprobieren wieder neue Lust und Spaß erlebt. Oder ihr habt trotz aller Bemühungen herausgefunden, dass ihr sexuell einfach zu verschieden seid.

Nicht jede Beziehung ist für die Ewigkeit angelegt und die Erfahrungen, die du gesammelt hast, sind wichtig. In jeder Beziehung geht es auch immer darum, sich selbst besser kennenzulernen, Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und zu kommunizieren.

Denke in dieser oder einer kommenden Beziehung an die wichtigsten Dinge im Umgang mit gemeinsamer Sexualität:

  • Beim Sex geht es immer darum, ein Gleichgewicht zu finden zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Partners: Sex ist Geben und Nehmen!
  • Sex ist nichts, was verlangt oder eingefordert werden kann, weder in Umfang und Ausführung noch in Häufigkeit.
  • Guter Sex mit einem Partner setzt voraus, dass du erst einmal selbst weißt, was du im Bett magst und möchtest, und das dann auch sagst und zeigst.
  • In langen Beziehungen gibt es immer Phasen mit mehr oder weniger Sex. Erst wenn Sexualität zum ständigen Streitthema wird, solltet ihr daran arbeiten.
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