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Kommt jemand mit Bindungsangst zurück?

Wie du es erkennst und was du dagegen machen kannst

Kommt jemand mit Bindungsangst zurück? Florian Pohl erklärt, wie wahrscheinlich es ist. Foto: Oliver Killisch

Stehst du vor dem Problem, dass du nicht weißt, ob dein/e Ex zu dir zurückkommt, weil er oder sie durch seine Bindungsangst erst einmal abgehauen ist?

Habt ihr euch getrennt oder braucht er/sie nur ein wenig Freiraum? Ist die Liebe verloren oder kommt dein Ex-Partner zurück?

Wir klären auf, ob das eine realistische Möglichkeit ist, dass eine Person mit Bindungsangst zurückkommt.

Was ist Bindungsangst überhaupt?

Damit du herausfinden kannst, ob er oder sie zu dir zurückkommt, musst du zuerst verstehen, was Bindungsangst überhaupt bedeutet. Logisch, das Wort ist sehr eindeutig – die Angst vor einer Bindung.

Doch auch Menschen mit Bindungsangst können Beziehungen führen, neigen dann aber dazu, in gewissen Situationen zu flüchten oder die Beziehung zu sabotieren.

Beginnen wir mit den grundlegenden Begriffen:

  • Bindungsangst: Das Wort Bindungsangst kann grundlegend damit beschrieben werden, dass eine Person Angst vor zu viel Intimität oder allgemein Nähe hat. Das kann sich sowohl im Verhalten als auch in den Gedanken äußern.
  • Extreme Bindungsangst: Wenn du absolut keine Bindungsangst hast, dann entspricht das in etwa dem genauen Gegenteil von extremer Bindungsangst. Es ist also auf einer Art Skala das Gegenstück und stärker ausgeprägt als die „normale“ Bindungsangst.
  • Bindungsängstlich: Ist die Bindungsangst nur sehr gering ausgeprägt, also hat dein Ex zum Beispiel nur leichte Tendenzen dazu, spricht man von Begriff „bindungsängstlich“.
  • Bindungsängstler: Allgemein werden Menschen, die in irgendeiner Form unter Bindungsangst leiden als Bindungsängstler bezeichnet.
Übrigens: Bindungsangst bedeutet nicht gleichzeitig, dass eine Person überhaupt keine Bindung eingehen kann. Er oder sie hat einfach nur Angst davor oder auch innerhalb einer Bindung vor zu viel Nähe.

Woher kommt Bindungsangst?

Nachdem du weißt, was Bindungsangst überhaupt bedeutet, musst du verstehen, wie sie ausgelöst wird. Hierfür müssen wir weit ausholen, denn in der Regel liegt die Ursache für die Bindungsangst schon in der Kindheit begründet.

Im Grunde kann man sich Bindungsangst als eine Art Zwiebel vorstellen, die in unterschiedlichen Schichten aufgeteilt ist:

Oberste Schicht: Die Außenschicht ist die Bindungsangst, das ist es, was du siehst oder selbst bei dir spürst, wenn du darunter leidest.

Die Schicht darunter: Unter der Bindungsangst liegt meist Verlustangst. Auch Bindungsängstler haben Angst, etwas oder dich zu verlieren. Oft leben Bindungsängstler nach dem Motto, dass sie lieber selbst jemanden verlassen, als verlassen zu werden – so können sie ihre Ängste noch eher kontrollieren.

Der Kern: Verlust- und Bindungsangst gehen in der Regel immer mit einem geringen Selbstwert einher. Du oder dein/e Ex haben also vermutlich sich selbst gegenüber eine geringere Wertschätzung oder ein eher negatives Selbstbild.

Die Ursache: Das geringe Selbstwertgefühl ist meist die Ursache von Ängsten und daraus kann Bindungsangst entstehen. Doch wie entsteht das negative Selbstbild?

Das ist meist in der Kindheit begründet und auch die Erfahrungen unseres weiteren Lebens sorgen dafür, dass sich unser Selbstwertgefühl prägt und entwickelt.

Wissenswert: Warum das Selbstwertgefühl erschüttert oder nur gering ausgeprägt ist, kann verschiedene Ursachen haben. Es hat jedoch immer mit den gemachten Erfahrungen (zum Beispiel vorherige Beziehungen oder Trennungen) zu tun, sei es mit kürzlich Erlebtem oder der Kindheit.

Eine Verlusterfahrung in der Kindheit kann diese Angst auslösen, sodass eine Art Schutzpanzer entsteht, der in Bindungsangst gipfelt.

Warum ist er/sie gegangen?

Um zu erforschen, ob dein/e Ex mit Bindungsangst wieder zurückkommen könnte, musst du herausfinden, warum er oder sie überhaupt gegangen ist. Nur, wer den richtigen Kern kennt, kann dabei helfen, die Ängste zu überwinden.

Oft befinden sich Personen, die unter Bindungsangst leiden, auch in einer Art Zwischenstadium – nicht ganz in der Beziehung und nicht ganz draußen. Mehr oder weniger „auf dem Sprung“ und immer kurz davor, auf Distanz zu gehen.

Warum? Weil er oder sie damit Schmerz vermeiden kann. Lieber hält ein Bindungsängstler jemanden auf Distanz, als selbst verletzt zu werden.

Wenn du also in einer Beziehung mit einem Bindungsängstler bist oder warst, dann kann es folgende Gründe gehabt haben, warum er/sie gegangen ist:

  • er/sie sucht nach Abstand oder wünscht sich mehr Freiraum
  • er/sie stand nicht richtig zur Beziehung und hat sie womöglich auch vor Freunden oder der Familie verheimlicht – als es ernster wurde, ist er/sie geflüchtet
  • er/sie weiß selbst nicht, wie viel Nähe okay ist und aufgrund der Verunsicherung flüchtet dein Ex-Partner lieber
  • für ihn oder sie war das sprichwörtliche Fass voll, vielleicht hat ein kleiner Tropfen ausgereicht, um es zum Überlaufen zu bringen
Wissenswert: Nicht immer trennen sich Menschen mit Bindungsangst direkt, wenn ihr Fass übergelaufen ist. Vielleicht sabotieren sie die Beziehung auch, indem sie sich widersprüchlich verhalten. Möglich sind zum Beispiel böse Worte oder ein Seitensprung statt einer Trennung.

Was ist es, was Personen mit Bindungsangst brauchen, um zurückzukommen?

Wenn dein Ex-Partner unter Bindungsangst leidet und ihr das nie wirklich thematisiert habt, dann ist es nicht so einfach, ihn oder sie zurückzugewinnen.

Anders sieht es aber aus, wenn ihr schon darüber gesprochen habt. Dann ist es für dich leichter zu verstehen, warum er oder sie überhaupt gegangen ist.

Klammern: Hast du in der Beziehung tendenziell geklammert? Du hast viel Nähe gebraucht und gewünscht, aber auch von deinem Partner gefordert?

Das könnte ein Grund gewesen sein, weshalb dein/e Ex mit Bindungsangst geflüchtet ist, da er oder sie nicht damit umgehen konnte. 

Ernsthaftigkeit aussprechen: Wenn du eure Bindung immer wieder und sehr ernsthaft betont hast, könnte das ebenfalls ein sprichwörtlicher Tropfen gewesen sein, der ihm/ihr zu viel war. Eventuell hatte dein Ex-Partner einfach Angst, dass es nun immer ernster wird, und seine Bindungsangst hat sich daher intensiviert.

Gefühle offenbaren: Hast du deinem Ex-Partner immer wieder oder vielleicht auch zum ersten Mal deine Gefühle offenbart? Oder hast du es häufig betont, wie ernst es dir ist und wie sehr du ihn oder sie liebst? Auch das könnte starke Ängste ausgelöst haben.

Zukunft planen: Du bist dir deiner Liebe sicher und hast schon über eine gemeinsame Wohnung, vielleicht sogar über eine Verlobung, Ehe oder Kinder nachgedacht?

Das könnte ihm oder ihr ebenfalls zu viel gewesen sein, sodass sich die Bindungsangst gezeigt hat. Die Flucht ist alles, was als Antwort für Bindungsängstler in dem Moment möglich ist.

Wenn der Druck bei Bindungsangst zu groß wird

Wenn du dir die Bindungsangst deines Ex-Partners oder geflüchteten Partners jetzt wie ein Fass vorstellst, dann kommt es darauf an, wie stark die Bindungsangst ausgeprägt war.

Bei sehr starker Angst ist das Fass schon gut gefüllt – bei geringer Angst ist dagegen mehr Platz. Kleine Tropfen sind zum Beispiel Klammern, Liebesbeweise oder Gespräche darüber, wie ernst du es meinst oder dass du dir irgendwann Kinder wünscht.

Für die Person mit Bindungsangst ist all das jeweils ein Tropfen – und jeder Tropfen füllt das Fass weiter, bis es voll ist. Sobald es überläuft, könnte das für ihn oder sie den Ausschluss geben, die Trennung zu wollen.

Ist die Bindungsangst also stark ausgeprägt, passiert so etwas sehr früh und umgekehrt dauert es länger, wenn die Person nur etwas bindungsängstlich ist.

Warum muss es gleich die Trennung sein? Aus deiner Perspektive hast du vollkommen recht. Man könnte doch darüber sprechen. Bindungsängstler sehen aber ihre eigenen Schutzmauern in Gefahr, wenn das besagte Fass überläuft. Sie fühlen sich also „bedroht“ und flüchten daher. Das bedeutet im Bestfall eine Auszeit und im schlimmsten Fall die Trennung.

Das kannst du tun, damit jemand mit Bindungsangst zurückkommt

Der Prozess der Bindungsangst läuft in der Regel bei der betroffenen Person ganz unbewusst ab. Das ist wichtig für dich, denn er oder sie macht es im Grunde nicht mit voller Absicht.

Er möchte dich vielleicht gar nicht verlassen, sondern das Unterbewusstsein spielt im Endeffekt kleine Streiche mit ihm oder ihr.

Er/sie denkt vielleicht, dass er/sie dich nicht mehr liebt, braucht oder gar Schlimmeres. Es ist aber in der Regel das Unterbewusstsein, dass diese „Aussagen“ suggeriert, um die Mauern zu beschützen.

Um eine Person mit Bindungsangst für dich zurückzugewinnen, musst du deine Handlungen also quasi an das Unterbewusstsein adressieren und nicht an die jeweilige Person direkt.

Damit es klappt, dass jemand mit Bindungsangst zu dir zurückkommt, solltest du wie folgt vorgehen

Abstand wahren: Halte auf jeden Fall zuerst die Distanz und laufe deinem Ex-Partner nicht hinterher. Halte die Kontaktsperre durch, falls du eine angewendet hast und melde dich auf keinen Fall zuerst.

Langsam vorgehen: Ganz gleich, worum es geht, gehe auf jeden Fall sehr langsam vor.

Das gilt für Nachrichten, die du beantwortest oder wenn du nach einer vereinbarten Kontaktsperre auf ihn/sie zugehst. Gehe ganz kleine erste Schritte und bleibe dabei möglichst sachlich.

Vermeide Trigger: Du kennst deinen Ex-Partner am besten und weißt vermutlich, was ihn oder sie bewogen hat, auf Abstand zu gehen.

Waren es die Gespräche über eine gemeinsame Wohnung? Kinder? Ehe? Oder einfach intensive Liebesbekundungen? Allein das Wort „Zukunft“ kann bei manchen Menschen mit Bindungsangst schon ausreichen, um einen Fluchtreflex auszulösen.

Grenzen kennen: Bei diesem Thema geht es nicht nur darum, dass du die Grenzen von deinem Bindungsängstler-Partner wahrst, sondern auch deinen eigenen.

Generell werden deine Grenzen und auch deine Toleranz durch die Bindungsangst des Partners sehr geweitet und deine Geduld auf die Probe gestellt. Bleibe dir also auch selbst treu und kenne deine eigenen Grenzen, vor allem, wenn es in Richtung On-off-Beziehung abdriftet.

Das solltest du nicht tun, wenn du ihn/sie zurückgewinnen willst

Wenn Bindungsangst aus Ängsten entsteht, denkst du dir vielleicht, dass du ihm oder ihr nur sehr gut zeigen solltest, wie ernst du es meinst – dann muss dein Ex-Partner logischerweise auch keine Angst mehr haben.

Für dich mag dieser Gedanke absolut richtig erscheinen, aber für jemanden mit Bindungsangst löst das unter Umständen genau das Gegenteil aus.

Direkt nach einer Trennung ist es für deinen Ex-Partner mit Bindungsangst aber sehr entscheidend, dass er oder sie Raum für sich bekommt – Freiheit und Abstand. Das musst du respektieren und auch gewähren, da du ihn/sie sonst noch weiter von dir wegtreiben würdest.

In dieser Phase des Abstands ist dein/e Ex bemüht, den eigenen Panzer wieder aufzubauen. Meistens sehnen sich Menschen mit Bindungsangst daher auch nach einem harten Kontaktabbruch, wenn sie sich für die Trennung entscheiden.

Um sich noch weiter und bewusster von dir abzugrenzen, kann es sogar sein, dass er oder sie behauptet, dich nie geliebt zu haben oder dass es nichts Ernstes zwischen euch war. Dieses verletzende Verhalten hilft ihm/ihr, die Grenzen wieder aufzubauen.

Wichtig: Nach der Trennung ist Abstand sehr wichtig. Nur dann hast du eine Chance, dass jemand mit Bindungsangst zurückkommt. Würdest du klammern oder deine Liebe nun zu sehr unter Beweis stellen, würde der Fluchtimpuls von Bindungsängstlern nur noch mehr verstärkt werden.

Deine einzige Chance ist es, eventuell schwankendes Verhalten deines Ex-Partners aufzugreifen. Wer unter Bindungsangst leidet, verhält sich nach einer Trennung teilweise wechselhaft. Tief im Inneren besteht das Bedürfnis nach Nähe und Bindung – aber die Mauern sind hoch.

Haben Personen mit Bindungsangst also genügend Freiraum von dir bekommen, um sich zu beruhigen, kann es sein, dass die andere Seite wieder auftaucht, die sich Nähe von dir wünscht. Wenn dieses Bedürfnis aufkommt (und wirklich erst dann, niemals vorher!), kannst du auf ihn oder sie zugehen.

Wichtig ist, dass das Bedürfnis meist nicht stabil ist. Wenn jetzt zu viel Nähe von deiner Seite aus kommt, fühlt er/sie sich schnell wieder erdrückt und flüchtet.

Tipps im Umgang nach der Trennung

Nachfolgend geben wir dir noch ein paar Tipps mit auf den Weg, wie du jemanden wieder zurückgewinnen kannst, wenn er/sie sich wegen der Bindungsangst von dir getrennt hat.

  1. schreibt dir dein/e Ex nach der Trennung irgendwann wieder eine Nachricht, solltest du (vermutlich wie er/sie) nur kurz und knapp antworten
  2. überfordere ihn oder sie nicht damit, dass du sehr ausführlich schreibst oder viel über euch sprechen möchtest – das könnte die Bindungsangst wieder stärker hervorrufen
  3. frage am besten nicht nach, warum er/sie sich so verhalten hat – auch das könnte wieder dazu führen, dass sich dein/e Ex in die Enge gedrängt fühlt und die Bindungsangst siegt
  4. reagiere mit Verständnis und versuche, dich in die Situation einzufühlen – das gibt deinem Ex-Partner Sicherheit
  5. du solltest unbedingt darauf warten, dass er/sie sich von allein meldet und auf keinen Fall viele Nachrichten schicken oder gar anrufen
  6. unangekündigte oder ungeplante Besuche sind ebenfalls nicht zu empfehlen, da sie jeden mit Bindungsangst nur wieder abschrecken könnten
  7. kontaktiere keine Bekannten oder Freunde deines Ex – auch das kommt irgendwann raus und sorgt im blödesten Fall dafür, dass er/sie sich weiter von dir abwendet

In erster Linie solltest du also beweisen, dass du ihn oder sie verstehst und die Bindungsangst respektierst. Dränge deinen Ex-Partner nicht und überhäufe ihn oder sie auch nicht mit Nähe oder Liebesbekundungen. Ganz im Gegenteil. Zeige, dass du die Trennung akzeptierst, und lasse ihm oder ihr Raum.

Beziehungscoach Florian Pohl

Beziehungsexperte Florian Pohl von Love Repair

Weitere wichtige Tipps zur richtigen Zurückeroberung findest du in unseren Artikel Ex zurückgewinnen, 10 wichtige Tipps.

Oder ist deine Situation speziell und du benötigst persönliche Hilfe? Dann trage dich hier für ein kostenloses Beratungsgespräch ein und bekomme direkte Hilfe von mir. 

Ist ein Neustart mit einem Bindungsängstler sinnvoll?

Ob du dich wirklich mit einem Menschen mit Bindungsangst einlassen möchtest, solltest du unbedingt für dich selbst abwägen. Denke dabei aber bitte daran, dass eine toxische Beziehung dir langfristig nicht das geben kann, was du wirklich möchtest.

Wann sich ein Neustart mit einem Bindungsängstler lohnt

In vielen Fällen lohnt es sich, einen Neustart mit einem Bindungsängstler zu wagen. Wichtig für dich ist dennoch deine mentale Gesundheit. Fängt diese an zu leiden, dann solltest du womöglich über einen Cut nachdenken.

Wann sich ein Neustart mit einem Bindungsängstler lohnt

Wann ein Neustart mit einem Bindungsängstler nicht zu empfehlen ist

Bevor du dich dazu entscheidest, einen Neustart zu wagen, solltest du dir unbedingt Gedanken über euch machen. Willst du das Ganze wirklich? Und fühlst du dich auch wirklich damit wohl oder besteht die Gefahr wieder emotional und mental verletzt zu werden?

Wann ein Neustart mit einem Bindungsängstler nicht zu empfehlen ist.

Bitte werde dir über die folgenden Risiken bewusst, bevor du einen Neustart wagst.

Wie soll ich reagieren, wenn er/sie sich wieder meldet?

Du bist mit einem Partner mit Bindungsangst zusammen, er oder sie hat sich plötzlich getrennt und ihr habt Funkstille? Dann kann es sein, dass sich dein/e Ex wieder meldet, wenn du ihm/ihr genügend Freiraum gelassen hast.

Doch was nun? Soll die Kontaktsperre bestehen bleiben, weil er/sie sich das so gewünscht hat? Nein, wenn sich dein/e Ex selbst meldet (also wirklich eigenständig und ohne dein Zutun), dann solltest du die Nachricht auch nicht ignorieren.

Das Ignorieren würde sogar dazu führen, dass sich ein Bindungsängstler bestätigt sieht, dass er/sie tatsächlich irgendwann enttäuscht oder verletzt wird.

Wenn du auf die Nachricht reagierst, ist es aber auch wichtig, dass du dabei nicht zu ausführlich bist. Du solltest zudem nicht bedürftig klingen, damit es ihn oder sie nicht einengt. Das kurze Bedürfnis, Kontakt aufzunehmen, könnte sonst zu schnell gesättigt sein, sodass sich ein Bindungsängstler wieder zurückzieht.

Bitte beachte: Jede Trennung und damit auch jede Ausgangssituation ist anders. Daher ist es in vielen Fällen besonders wichtig, die Strategie genau auf die derzeitige Situation anzupassen, damit die Zurückeroberung ein voller Erfolg wird. Gerne durchleuchte ich deine Situation und gebe dir die nötigen Tipps mit an die Hand, nehme einfach hier Kontakt zu mir auf

Die Kontaktpause dauert schon so lange an – was nun?

Wenn eure Pause oder vorübergehende Trennung schon ungefähr einen Monat anhält und er/sie sich noch nicht gemeldet hat, kann es sein, dass die Trennung endgültig ist. Wenn sich dein Ex-Partner aber in der Zeit gemeldet hat, kannst du sachlich und neutral eine Rückmeldung geben, ohne ihn oder sie einzuengen.

Doch wie geht es danach weiter? Leider ist nicht davon auszugehen, dass auch nach einem Monat Funkstille oder sehr wenigem Kontakt alles wieder gut ist. Du selbst hast zwar in der Hand, wie schnell er/sie sich wieder zurückzieht, aber auf der anderen Seite kommt es nicht nur auf dich an.

Auch dein/e Ex muss den Aufbau der Beziehung wollen – es ist eine 50/50-Prozent-Sache, die du eben nur zur Hälfte mitentscheiden kannst.

Nur, wenn er oder sie auch aktiv an der eigenen Bindungsangst arbeiten möchte, besteht eine realistische Chance, dass ihr wieder glücklich zueinander findet.

Falls sich dein/e Ex der Bindungsangst noch gar nicht wirklich bewusst ist, dann ist der Weg noch sehr lang – und wahrscheinlich wirst du ihn oder sie schnell wieder abschrecken, wenn die Mauer wieder in Gefahr ist.

Wichtig: Selbst, wenn du dich jetzt gut mit Bindungsangst auskennst und weißt, was das Problem verursacht, so sollst du für deinen Ex-Partner keine Therapie ersetzen.

Bindungsangst zu lösen, ist ein langer Prozess und daher ist die Erfahrung von Therapeuten oder einem Coach sinnvoll. Dazu kommt, dass du nie vollkommen neutral und sachlich sein kannst, da es ja auch um deine eigenen Gefühle geht.

On-off-Beziehung – wenn jemand mit Bindungsangst immer wieder zurückkommt

Vielleicht hast du auch einen Bindungsängstler als Partner, der/die dazu neigt, immer wieder zu gehen, aber auch wiederzukommen. Diese On-off-Beziehung zerrt auf kurz oder lang an deinen Nerven, so viel steht fest.

Wann immer die Gefühle ihn oder sie übermannen und die Nähe zu viel wird, flüchtet er/sie. Nach einer gewissen Phase der Freiheit kommt das geringe Bindungsbedürfnis wieder und er/sie meldet sich wieder. Dann geht das Spiel von vorn los und es kommt bei zu viel Nähe zur Trennung.

Dieses Hin- und Her ist leider für euch beide keine gute Lösung, vor allem für dich nicht. Stoppe diese Dynamik möglichst frühzeitig durch einen dauerhaften Kontaktabbruch.

Das tut im ersten Moment weh, aber langfristig schützt du damit vor allem deine eigenen Gefühle. Auch wenn es schwer sein mag, sich aus dem Hamsterrad zu befreien, welches von negativen Gefühlen und dann wieder von jeder Menge Funken Hoffnung genährt wird – ein Coaching kann dir helfen!

Florian Pohl

Ich bin Florian Pohl, ein leidenschaftlicher Beziehungscoach, Autor und Ex zurück Experte bei Love-Repair. Ich habe mich darauf spezialisiert, Einzelpersonen und Paaren zu helfen, erfüllendere und harmonischere Beziehungen aufzubauen. Mit mehr als 6 Jahren Erfahrung in der Beziehungsberatung und mehreren veröffentlichten Büchern und Artikeln zum Thema Beziehungsdynamik und Kommunikation, verfüge ich über das Wissen und die Werkzeuge, um dir bei deinen Beziehungszielen zu helfen.
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